Gymnos von A bis Z

Gymnocalycium eurypleurum Ritter

Friedrich Ritter fuhr am 18.09.1963 von Asuncion mit dem Bus nach Filadelfia um später zum Cerro Leon zu reisen. Dieses Gebiet war zuvor noch von keinem Kakteenjäger bereist worden. Er kam am frühen Nachmittag in der Nähe des Cerro Leons an. Wegen der dichten Vegetation beschloss er erst am nächsten Morgen zum Berg zu gehen. Ritter nutzte die verbleibende Zeit und erforschte das flache Gebiet in der Nähe des Höhenzuges. Dabei fand er G. eurypleurum. Von den gesammelten Pflanzen erreichte keine Europa. Ritter musste in Chile, seinem damaligen Wohnsitz, alle Pflanzen einer Quarantäne unterziehen. Es überlebte keine der gesammelten Kakteen. So gelangte nur Samen zu F. Ritters Schwester Frau H. Winter nach Deutschland. Hier bestellte 1964 der Gymnocalycium-Sammler Ferdinand Plesnik aus Olomouc unter der Feldnummer FR 1178 zweihundert Korn Samen. Herr Plesnik gab von den wenig gekeimten Sämlingen auch an andere Kakteenfreunde einige weiter. Dies und die Tatsache, dass die ersten Sämlinge nach 4 Jahren blühten und davon Samen gewonnen wurden, trugen zum Erhalt der Art in unseren Sammlungen bei. So ist es auch nicht verwunderlich, dass F. Plesnik 1972 in der Zeitschrift Kaktusy die Erstbeschreibung publizierte. Da Plesnik es unterlassen hatte, einen Herbarbeleg in einem anerkannten Herbar zu hinterlegen, blieb die neue Art ein nomen invalid (Metzing et all. 1995). Ritter veröffentlichte 1979 eine eigene Diagnose von Gymnocalycium eurypleurum. Von F. Ritters Beschreibung gibt es einen Beleg im Herbarium „U“ (Uetrecht), demzufolge ist die Beschreibung von Ritter legal (Metzing et all. 1995).